Änderung der Regel XIIIDie Regel XIII ist inhaltlich in den beiden wichtigen Bereichen neu zu fassen: Aus den Begriffena) „direkter Freistoß" wird a) „Freistoß ohne Abwehrrecht durch Feldspieler" und b) „indirekter Freistoß" wird b) „Freistoß mit Abwehrrecht durch Feldspieler" Im übrigen bleiben die bisherigen Ausführungsvorschriften der Regel XIII unverändert, jedoch sind die bisherigen Begriffe durch die neuen Ausdrücke [mit deren veränderten Inhalten; vergleiche 4. c) ] im ganzen Regelwerk auszutauschen. Es folgt der Vorschlag zur abgeänderten Fassung des einleitenden Teils zur Regel XIII: Freistöße sind in zwei Gruppen einzuteilen: a) Freistoß ohne
Abwehrrecht durch Feldspieler (früher: „Direkter Freistoß")
b) Freistoß mit Abwehrrecht durch Feldspieler (ersetzt den früheren „indirekten Freistoß") Strafbestimmung:Als erster Absatz wird folgende Bestimmung vorangestellt: Bei den „Anweisungen für die Schiedsrichter" ist folgender Punkt zu Ziffer 7 hinzuzufügen: 7. Der Schiedsrichter hat darauf zu achten, dass bei einem Freistoß ohne Abwehrrecht durch Feldspieler alle verteidigenden Spieler mit Ausnahme ihres Torwartes vom Ort des Freistoßes in Richtung des zu verteidigendes Tores einen trichterförmigen Raum vollkommen freigeben. Den Regelabstand von 9,15 m zum Ball haben sie außerdem einzuhalten. Der Schiedsrichter soll sich am Ort des Freistoßes von der Einhaltung dieser Vorschrift überzeugen, bevor er das Spiel freigeben darf. Verteidigende Spieler dürfen außerhalb des Tores den übrigen Raum besetzen. Sie dürfen aber nach Ausführung dieses Freistoßes den Ball erst dann wieder spielen, wenn dieser nach Auffassung des Schiedsrichters den trichter- oder kegelförmig freizuhaltenden Raum deutlich verlassen hat; es sei denn, ein zweiter angreifender Spieler oder der eigene Torwart haben den Ball gespielt oder der Ball war aus dem Spiel.
Begründungen für die Änderung der Regel XIII:Drei wesentliche Gründe und eine Kostenbetrachtung führten zu diesem Vorschlag, die bestehende Regel in ihrer heute gültigen Fassung abzuändern: 1. „Fair geht vor"! Trotz dieses Slogans des DFB ist zu beobachten, dass die Zahl
der Unsportlichkeiten auf den Spielfeldern aller Klassen zugenommen hat. Die vielen, im Fernsehen genau dokumentierten und von den
Schiedsrichtern viel zu selten oder oft gar nicht den Regeln entsprechend
geahndeten Verstöße gegen die Regel XII - „Verbotenes Spiel und unsportliches
Betragen" - bei den Spielen der Bundesligen, aber auch auf europäischer Ebene,
werden von anderen Spielern und Trainern als Erfolg versprechende taktische
Maßnahmen angesehen und von allen unteren Klassen bis zu den jüngsten
Jugendmannschaften hin übernommen. Sie stehen im klaren Gegensatz zum
propagierten Slogan, ohne dass der DFB - wie er es leicht könnte - nachdrücklich
eingreift. Sollte aber dennoch auf Freistoß im gegenwärtigen Sinne der
Regel XIII entschieden worden sein, kommt erschwerend hinzu, dass nur wenige
Spitzenmannschaften über Spieler verfügen, die im Falle eines der angreifenden
Mannschaft zugesprochenen direkten Freistoßes diesen auch tatsächlich
erfolgreich nutzen, d.h. „verwandeln", können. 2. Vom DFB umsetzbare Maßnahmen und die Forderungen der VBG Alle Maßnahmen zur Vorbeugung von Regelverstößen und Foulspiel sind eine starke Argumentationshilfe in Bezug auf die Millionenforderungen der Verwaltungs-Berufs-Genossenschaft. Der hier vorgestellte neue Gedanke führt in seinem Ergebnis zu einem wesentlich verbesserten Schutz den Ball führender Spieler vor regelwidrigen körperlichen Angriffen durch verteidigende Spieler. Das gilt insbesondere für die von der Seite kommenden Attacken oder für die noch gefährlicheren, weil zumeist gar nicht wahrnehmbaren und daher unerwartet kommenden Abwehrversuche von hinten mit ihrem erheblichen Verletzungsrisiko. Sollte die FIFA / der DFB – und das nicht nur im Zusammenhang mit einer derartigen Änderung der Regel XIII – von ihrem / seinem Weisungsrecht Gebrauch machen und die Schiedsrichter anweisen, unnachsichtig in allen Fällen von Verstößen gegen die Regel XII – „Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen" – durchzugreifen, werden abwehrende Spieler sehr schnell mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit viel vorsichtiger werden. In diesem Zusammenhang muss ernsthaft überlegt werden, ob man nicht – ähnlich wie im Hallenhandball – die Befugnisse der Schiedsrichterassistenten in Richtung aktives Mitwirken als „Hilfs – Schiedsrichter" – allerdings nur beschränkt auf ihre Seite und überstimmbar durch den „Hauptschiedsrichter" – deutlich erweitern sollte. Dafür spricht, dass die Schiedsrichterassistenten selbst fachlich ausgebildete Schiedsrichter sind und für jedes Spiel dann plötzlich drei Schiedsrichter zur Verfügung stünden, ohne dass dadurch zusätzliche Kosten entstünden. Der zu erwartende Einwand, deutsche Schiedsrichter würden schon jetzt, gemessen am internationalen Standard, zu kleinlich pfeifen, kann nicht den Anspruch erheben, wirklich ernst genommen werden zu wollen: Anmerkungen dieser Art werden zumeist im Bereich des professionellen Fußballs von Managern und ehemaligen Nationalspielern, aber auch von manchen Trainern, aufgestellt. Unter dem Druck der von ihnen selbst geschaffenen finanziellen Verhältnisse in ihren Vereinen müssen sie den wirtschaftlichen (auch den sportlichen??) Erfolg mit aller Gewalt zu erreichen suchen – koste es, was es wolle (das kann man wörtlich nehmen). Äußerungen dieser Art stellen eine nahezu unverhohlene Aufforderung zur Missachtung des geltenden Regelwerks dar – mit allen Folgen für die Gesundheit und körperliche Unversehrtheit auch der eigenen Spieler. Außerdem muss man sich über die entsprechenden Zuschauerreaktionen bei unsportlichen Verhaltensweisen der Spieler nicht mehr wundern. Im Klartext hieße das folgerichtig: Das alles (und mehr…) müsste demnach zum regeltechnisch
zugelassenen, weil bereits allgemein üblichen Verfahren erhoben werden. Wenn diese Herren es ernst mit ihrer Schiedsrichterkritik
meinten, dann sollten sie auch so konsequent sein und fordern, dass die von
ihnen indirekt beanstandeten Regeln für alle so abzuändern seien,
wie es ihrer Meinung nach dem allgemeinen Gebrauch auf internationaler Ebene zu
entsprechen scheint. Schiedsrichter haben stets nur nach geltenden Regeln zu
entscheiden und nicht nach speziellen Wünschen oder ihrem „Fingerspitzengefühl",
was immer das sein mag. Die strikten Anweisungen des International F. A. Board im
Anhang mit der Regel XII („Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen") lassen
an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Der angestrebte Effekt, Unsportlichkeiten aller Art zu
verringern, dürfte noch nachhaltiger zu erwarten sein, wenn die Regel XIII im
obigen Sinne verschärft wird. Dann steht zu vermuten, dass sich die Zahl der schweren
Verletzungen, vor allem bei Angriffen von der Seite und von hinten, spürbar
verringern wird. Bei Umsetzung der neuen Freistoß-Regelungen würden diese
Angriffe ihrer Folgen wegen für die abwehrende Mannschaft unkalkulierbar, weil
zu riskant, werden. 3. Interessantere Spiele durch mehr Tore: Die Überlegungen von Herrn Blatter, Spiele dadurch für die Zuschauer interessanter zu machen, dass man die Tore vergrößert, sind bekannt und als undurchführbar verworfen worden. Der hier vorgelegte Vorschlag strebt dasselbe Ziel an, aber mit wesentlich einfacheren Mitteln: Ohne Behinderung des Schützen durch eine Abwehrmauer wird ein Freistoß selbst aus größerer Entfernung für das gegnerische Tor zu einer erheblichen Gefährdung werden. Es ist leicht abzusehen, dass wegen der unvermeidbaren Vorfälle in einem körperbetonten Kampfspiel wie dem Fußball auch in Zukunft viele Freistoßentscheidungen fallen werden. Da aus jeder Entfernung unmittelbar (und bei direkten Freistößen sogar ohne die Bildung einer Abwehrmauer durch die verteidigende Mannschaft) auf das angegriffene Tor geschossen werden darf, werden auch mehr Tore fallen, mithin das Spiel interessanter werden. 4. Kosten und Umsetzbarkeit des Verfahrens a) Kosten für die Vereine: b) Kosten für die Verbände: c) Umsetzung der neuen Regel bei den Beteiligten: d) Verfechter von Verteidigungsstrategien werden Einwendungen
erheben: e) Freunde des Angriffsfußballs werden den Vorschlag
begrüßen: f) Fazit: Das Spiel wird interessanter werden, weil
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