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Weiterentwicklung des Bahnhofes Heide - aber erfolgreich!
Als ich zuerst 1999 und dann 2000 in der hiesigen Zeitung
las, dass der Knotenbahnhof Heide (Holst) auf nur noch vier Gleise "verschlankt"
werden solle, habe ich zuerst geglaubt, dass diese unvernünftige Darstellung auf
dem Fehler eines sachunkundigen Reporters beruhen müsse. - Nichts da - weit
gefehlt - die Berichterstatter haben korrekt zitiert.
Vorsichtshalber ging ich zum Stadtbauamt Heide und bat um
Einsicht in die Planungsunterlagen für den den Umbau des unseres
Knotenbahnhofes. Die Gleisplanungen interessierten mich dabei vor allen anderen
Maßnahmen. Denn: Ein Bahnhof mit schlecht geplanter Struktur kann seine Aufgaben
nicht erfüllen.
Was ich sah, können Sie in der von mir skizzierten
anschließenden Darstellung sehen. Seitens des Stadtbauamtes (ich werde keine
Namen nennen) wurde nachvollziehbar erklärt, man verlasse sich in dieser
Hinsicht auf die Fachkompetenz der "Bahn".
Und so sah diese "Fachkompetenz" aus:
Daraufhin entwarf ich mehrere Gleisplan-Varianten, um - mit
gleichem Aufwand! - eine machbare Lösung zu entwickeln und reichte sie der Stadt
ein. Nebenbei ist zu beachten, dass die städtebaulichen Maßnahmen
im Bahnhofsbereich durch den Platzbedarf der Bahn ihre Begrenzung finden, also
keineswegs von den Bahnhofsplanungen unabhängig sein können. Nach etlichen Monaten erkundigte ich mich nach den
Fortschritten in der Planung. Ich erfuhr, dass durch die zuständigen Ingenieurbüros eine
"verbesserte" Planung entwickelt worden sei.
Ein (!) Blick genügte mir, um zu erkennen, dass die
"verbesserte" Variante zwar ursprüngliche Fehler beseitigt, dafür aber
neue
Fehler eingebaut hatte - einfach unglaublich.
Auch hierzu entwarf ich eine Korrekturlösung.
Reich wurde ich
belohnt: Der zuständige "Manager" bei der Bahn rief mich an und... beschimpfte (!)
mich (ich verzichte hier auf nähere Einzelheiten) fast eine halbe Stunde lang
(auf derartige Attacken reagiere ich nicht. Ich brach den Anruf aber nicht ab, weil
ich sehr gespannt war, wie
dieses "Gespräch" weitergehen würde)... - Nachdem der Manager sich wieder gefangen hatte
und zur Sachlichkeit zurückkehrte, musste er Stück für Stück einräumen, dass
ich in sämtlichen Punkten Recht hatte.
Zu einer Entschuldigung reichte es für ihn dennoch nicht.
Allerdings wurde anschließend erneut eine "verbesserte Lösung" vorgelegt
- und der dritte Planungsfehler:
Die Lösung hatte nunmehr den "Charme", dass die Weichen im
nördlichen Bahnhofskopf falsch herum gelegt worden sind, wie im nachstehende
Bild deutlich wird - eine starke Leistung!
Nach der Berichtigung auch dieses Fehlers wurde der
vorstehende Gleisplanentwurf prinzipiell beibehalten. Er wird - wenn es
keinerlei Störungen gibt - grundsätzlich funktionieren. Allerdings sind die Abstellgleise für den Güterbahnhof
offensichtlich ebenfalls gestrichen worden - wozu braucht man eigentlich noch
Gütergleise, wenn der Güterverkehr von der Straße auf die Schiene soll?
Das verstehen Sie nicht? Ich auch nicht: Von planerischer Weitsicht zu sprechen, ist ernsthaft verfehlt.
Bahnanlagen werden nicht für wenige Jahre, sondern für viele
Jahrzehnte gebaut. Alle meine weiteren Einwendungen und Argumente wurden vom
Tisch gewischt; dabei spricht das Zitat für sich:
"Wir wollen doch keinen Bahnhof Westensee bauen"
Und erst danach, nach der Aufdeckung so vieler unerwarteter
Fehler, beschäftigte ich mich aus weiterem Interesse auch mit den übrigen
Umbauplanungen. Sie zeitigten - was ich jedoch bereits erwartete - weitere
Überraschungen. Sie lassen sich in folgender Kernaussage bündeln:
Mit viel weniger Geld lässt sich eine deutliche bessere
Lösung erzielen. Das Einsparpotenzial beträgt ca. "kleine" 4.000.000,00 €.
Da stellt sich schon die Frage: "Wer soll das bezahlen?"
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