Sabine
Deitmer
Die Kurzgeschichte „Musik sprengt alle Grenzen“ von Sabine Deitmer handelt von einer Frau, die ihren Ehemann, der mit sich und seiner Welt nicht klarkommt, umbringt.
Karl und Beate haben sich einander entfremdet: Karl, der unter dem Einfluss seiner Mutter leidet, hat seinen Beruf aufgegeben und versucht, durch Meditation und Selbstfindung seinen Platz im Leben zu finden und sich von seiner Mutter loszusagen. Darüber hat er seine Familie vergessen. Auf Beate lastet nun der ganze Druck des Alltagslebens; mit zwei Jobs versucht sie, ihre Familie zu ernähren. Um ihrer Tochter und sich ein besseres Leben bieten zu können, beschließt sie, Karl umzubringen. Als Karl nach langer Zeit wieder den Wagen benötigt, legt sie seine Meditationskassette, die sie falsch etikettiert hat, ins Auto. Karl, der bei seiner Musik sofort einschläft, verunglückt tödlich.
Rainer Kunze
In der Kurzgeschichte „Fünfzehn“ von Rainer Kunze werden die üblichen Erziehungsprobleme, die Eltern mit ihren pubertierenden Kindern haben, am Beispiel des Zimmeraufräumens auf humorvolle Art behandelt.
Die namentlich nicht genannte 15-jährige Tochter ist ein typischer Teenager: Sie kleidet sich wild, hört sehr laut Musik und räumt ihr Zimmer nicht auf. Sie will unabhängig sein und hört nicht auf Erwachsene. Ihr Vater, der durchaus Verständnis für seine Tochter hat, versucht den äußeren Erziehungsrahmen durch sanften Druck aufrecht zu halten: Er erzählt ihr von Spinnen, die unter ihrem Bett nisten; doch statt aufzuräumen, bringt sie ihre Schuhe in Sicherheit.